Gerechte Lieferketten unterstützen weltweit Kleinbauern und ihre Familien

Dr. Bronner’s hat auf der ganzen Welt Fair Trade- und Bio-Projekte ins Leben gerufen: In Sri Lanka und Samoa für Kokosnussöl, Ghana für Palmöl, Palästina und Israel für Olivenöl, Indien für Pfefferminzöl, Ecuador für Palmkernöl, und Brasilien für Rohrzucker. Schätzungsweise 10.000 Menschen auf der ganzen Welt profitieren direkt von unseren Fair Trade-Projekten, und wir unterstützen auch in Nordamerika die Entwicklung von US Fair Trade-Programmen.

Kokosöl – Sri Lanka

Serendipol – die weltweit führende Quelle für Bio-Kokosöl aus fairem Handel

Kokosöl ist der wichtigste Bestandteil unserer Seifen. Es verleiht ihnen den samtigen Schaum. Als wir 2005 den Umstieg auf Rohstoffe aus Bioproduktion und fairem Handel beschlossen haben, war es selbstverständlich, dass das Kokosöl Priorität hatte. Allerdings gab es damals kein faires Kokosöl auf dem Markt. Frei nach einem unserer Leitsprüche „If you change nothing, nothing will change“ hat Dr. Bronner’s die Produktion selbst in die Hand genommen und das SerendipolProjekt in Sri Lanka aus der Taufe gehoben. Der Name des Projektes kombiniert den alten arabischen Namen für Sri Lanka – „Serendib“ – mit dem singhalesischen Wort für Kokosnuss – „pol“. Serendipity bedeutet aber auch „glücklicher Zufall“ und der hat uns bei allen unseren Projekten geholfen. Unterdessen ist Serendipol die weltweit führende Quelle für zertifiziertes Bio- und Fair Trade Virgin Coconut Oil (VCO). Sie liefert Dr. Bronner’s einen Teil des Kokosölbedarfs für die Seifen und, seit 2011, auch VCO (Virgin Coconut Oil) für Dr. Bronner’s Food-Bereich. Außerdem versorgen wir auch andere sozial verantwortlich handelnde Unternehmen in den USA und der EU, wie z.B. die deutsche Firma Rapunzel mit Kokosöl.

Wir halten das für eine reife Leistung, wenn man bedenkt, dass alles im Jahr 2007 mit der Übernahme einer heruntergekommenen Kokosnussmühle, mitten im „Coconut Triangle“, begann. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern Sonali Pandithasekera, Gordon de Silva und deutschen Freunden sanierten wir den Betrieb und erweiterten ihn um eine Kokosnussaufbereitungsanlage.

Parallel dazu begannen Serendipols Landwirtschaftsingenieure mit der Schulung umliegender Familienfarmen im Bioanbau. Diese Farmen haben eine typische Größe von 5-10 Hektar. Inzwischen beliefern uns mehr als 1.200 Biobauern mit einer Gesamtanbaufläche von fast 10.000 Hektar. Wir lernten schnell, dass viele Bauern aufgrund niedriger Nusspreise ihre Böden vernachlässigt hatten. Also initiierte Serendipol ein Programm zur Bodenwartung: unsere eigene Kompostierungsanlage, mithilfe der deutschen GIZ aufgebaut, liefert seit 2011 Biokompost und unsere Mitarbeiter schulen die Bauern im Einsatz von Mulchen, dem Anbau von Zwischenfrüchten, biologischen Methoden zur Schädlingsbekämpfung und artgerechter Tierhaltung. Diese Maßnahmen erhöhen schrittweise den Kokosnussertrag um etwa 30-50%. Nach anfänglicher Skepsis bei den Bauern war es jedoch nicht nur der höhere Ertrag durch den Bioanbau, sondern auch die fairen Nusspreise, prompte Bezahlungen, verlässliche Beziehungen, Schulungen im Biolandbau, der Aufbau von langfristigen Beziehungen und nicht zuletzt die Fair Trade Prämie, die unsere Vertragsbauern überzeugten.

Kokosnussölproduktion – fair und nachhaltig Mit inzwischen über 250 Mitarbeitern ist Serendipol schnell zum größten landwirtschaftlichen Arbeitgeber in der Umgebung avanciert. Die meisten unserer Mitarbeiter leben in einem Umkreis von drei Kilometern von der Fabrik entfernt. Ihr Einkommen liegt deutlich über den gesetzlichen Mindestlöhnen und die Arbeitsbedingungen sind vorbildlich. Uns ist ein vitaler Dialog der Mitarbeiter mit dem Management wichtig, der allen die Möglichkeit gibt, sich konstruktiv in das Betriebsgeschehen einzubinden. Dies schafft eine Arbeitsatmosphäre, die Arbeiter und Fachleute aus der Umgebung anzieht.

Unsere Anlage ermöglicht eine vollständige Verwertung aller Prozessnebenprodukte und Abfälle: die Schalen werden für die Herstellung von Kokosfaser und -torf verkauft, die Kokosnussschalen werden z.T. für die Dampferzeugung in unserer Produktion eingesetzt, der Überschuss wird an Produzenten von Holzkohle und Aktivkohle verkauft. Der Kokospresskuchen ist in Futtermischungen für Geflügel beliebt, und das Kokoswasser wird z.T. in der Getränkeherstellung und, nach Behandlung, zur Bewässerung und Grundwasserneubildung eingesetzt. Interessanterweise waren die Märkte für die vollständige Verarbeitung unseres Rohstoffs bereits gut etabliert, bevor wir mit unserer Arbeit begannen. Wir mussten den Verkauf der Nebenprodukte nur noch organisieren. Die vollständige Nutzung aller Nebenprodukte ist der Traum einer ökologisch wirtschaftenden Firma – und für uns ein Grund, warum wir Sri Lanka als Standort ausgewählt haben.

Die „Fair Trade-Prämie“ – unser Werkzeug für das Gemeinwohl Der Preis, den Dr. Bronner‘s und andere Kunden für das VCO bezahlen, beinhaltet eine Prämie von 10 Prozent, berechnet auf den Preis der eingesetzten Kokosnüsse und der entsprechenden Arbeitslöhne. Diese fließt in einen Fair Trade-Fond, inzwischen sind es etwa 250.000 Dollar pro Jahr. Ein Gremium aus Vertretern der Bauern, Landarbeiter, Fabrikarbeiter und der Unternehmensführung entscheidet, wie diese Prämie eingesetzt wird. Bis Mitte 2015 hat der Fond über 600 Projekte finanziert, etwa die Beschaffung von medizinischen Geräten für eine Vielzahl lokaler Krankenhäuser und die Versorgung von Schulen mit sanitären Einrichtungen. Serendipols Mitarbeiter haben eine zweckgebundene Förderung erhalten, mit der sie ihre Häuser modernisieren konnten. Unterdessen erweitert sich der Aktionsradius des Fonds, sodass der Ausschuss jetzt die Aufgabe der Förderung benachteiligter ländlicher Gemeinden, oft Landarbeiter ohne politischen Einfluss, wahrnimmt. Beispiele sind der Anschluss abgelegener Orte an die Stromversorgung, der Neubau von Brücken und die Reinigung von inzwischen zugewachsenen Bewässerungsseen für Reisbauern. Neben der Steigerung der Lebensqualität ermöglicht man so die Emanzipation der Gemeinden, denn sie behalten den Betrieb und die Administration der Systeme in eigener Hand.

Inzwischen wird Serendipols ökonomischer, ökologischer und sozialer Erfolg auch vom “trade establishment” in Sri Lanka anerkannt. So haben wir bereits mehrmals den „NCE Export Gold Award“ in der Kategorie Mehrwertschöpfung der Landwirtschaft erhalten und sind als Experte für nachhaltige und verantwortliche Produktion anerkannt. Nicht schlecht für die sri-lankische Schwesterfirma eines aktivistischen Seifenherstellers meinen wir. Was für eine großartige Leistung!

Weltweite Kooperationen  Serendipol ist auch zum Kern unseres Konzepts für die Zusammenarbeit mit unseren Rohstoffversorgern geworden. Von Anfang an war es uns wichtig, dass sich die Mitarbeiter zwischen Sri Lanka und unseren anderen Projekten in Ghana, Indien und Kenia zur Schulung in Buchführung, Biolandwirtschaft und Ölproduktion austauschen. Damit möchten wir unter anderem den produktiven und herzlichen interkulturellen Austausch zwischen Menschen fördern, die sich sonst nie treffen würden – obwohl sie viel zu teilen haben.

Der entschlossene Einsatz von sachverständigen Freunden aus Europa gab Serendipol seine Erscheinung und sein Herz. Das Anlagenkonzept des Kölner Architekturbüros „Wansleben Architekten“ kombiniert Funktionalität und Ästhetik. Die Erstkonzeption und die technische Umsetzung der Ölpressen verdanken wir Markus Gröber, einem Biobauern und Ölmüller aus der Gascogne und Bernd Frank, der Pionier des deutschen Nutzhanfanbaus. Er hat uns mit seiner praktischen Vielseitigkeit immer wieder bei der Planung und Engpassbeseitigung geholfen.

SerendiCoco Samoa – ein Joint Venture zur Wiederbelebung der samoanischen Kokosindustrie

In den 1990er Jahren hatte die einst florierende Kokosindustrie in Westsamoa ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Heute wird ein Großteil der einheimischen Kokosnussernte einfach nicht mehr gesammelt. Unter dem Namen SerendiCoco Samoa haben wir 2016 ein Joint Venture mit einem erfahrenen samoanischen Hersteller von herkömmlichem Kokos-Kopra-Öl gegründet (Kopra bezieht sich auf Kokosnüsse, die auf dem Feld unter Verwendung traditioneller Öfen zerkleinert und getrocknet wurden). Das Joint Venture unterstützt Landwirte bei der Umstellung auf ökologische Verfahren und die ersten 1.000 Kleinbauern erreichten 2017 den zertifiziert-biologischen Status. Seit SerendiCoco Samoa den Preis für ökologische Kopra erhöht hat, ist das Interesse der Landwirte und Kopra-Trockner hoch und die Kopra-Lieferungen schnell gestiegen . Nach der Installation einer kleinen physischen Raffinerie produziert und versendet SerendiCoco Samoa jetzt Fair Trade- und Bio-Kokos-Kopraöl. Angesichts der geringen Bevölkerungszahl von rund 150.000 Menschen in Samoa und der Abhängigkeit von Rücküberweisungen von im Ausland lebenden Verwandten kann das Projekt einen Großteil der einheimischen Kokosnussproduktion auf Fair Trade- und Bio-Prinzipien verlagern — und sich erheblich positiv auf die Wirtschaft des Landes auswirken.

Eine zentrale Herausforderung ist das hohe Alter und die sinkende Produktivität des Kokosnussbestandes auf Samoa. Seit 2016 arbeitet SerendiCoco Samoa mit Regierungsbehörden, internationalen Unterstützern und Agroforstexperten zusammen, um ein Wiederbepflanzungsschema auf der Grundlage des Konzepts der „dynamischen Agroforstwirtschaft“ zu entwerfen — gemischte Kokosnuss-, Kakao-, Obst- und Holzpflanzungen. Dies erhöht die Produktivität und die biologische Vielfalt des Landes, verbessert die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen Dürre und Erosion, verbessert die Ernährungssicherheit und hilft beim Wiederaufbau zweier früherer wichtiger Exportindustrien: Kokosnussöl und Kakao. Es hilft auch, atmosphärischen Kohlenstoff zu binden und organische Bodensubstanz in hohen Raten zu verbessern. Dieses ehrgeizige Programm könnte schließlich einen Großteil des Landes, das für den Kokosanbau geeignet ist, abdecken und „regenerieren“. Ein Teil davon wird reine Kokosnussbestände umfassen, auf denen Rinder weiden. Schließlich werden Projekte, die durch die Fair Trade-Prämie finanziert und unterstützt werden, Bildungs- und Gesundheitsprobleme, in den oft abgelegenen Dörfern mit Schwerpunkt auf Jugendbeschäftigung, verbessern.

Palmöl – Ghana


Mitarbeiterinnen in Serendipalm (photo courtesy of Rapunzel Naturkost)

Serendipalm – nachhaltiges Palmöl von Kleinbauern in Ghana Der zweitwichtigste Bestandteil unserer Stückseife ist das Palmöl. Es gibt ihr die feste Konsistenz und bewahrt sie davor zu schnell weich zu werden und sich aufzulösen. Aufgrund des hohen Flächenertrages von Ölpalmen, der entsprechend niedrigen Produktionskosten von Palmöl und seiner technischen Vielseitigkeit ist es inzwischen weltweit zum wichtigsten Pflanzenöl geworden, mit Einsatz in der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie und der Produktion von Biokraftstoffen. Jedoch findet die industrielle Produktion von Palmöl meist unter ökologisch und sozial schädlichen Bedingungen auf großen Plantagen statt und ist zunehmend ins Kreuzfeuer von Medien und Umweltgruppen geraten. Es war uns ein besonderes Anliegen zu demonstrieren, dass die Palmölgewinnung auch anders möglich ist, etwa durch die gezielte Unterstützung kleiner Produzenten, durch die Förderung des Bioanbaus und durch unser besonderes Verständnis von Fair Trade.

Den Wechsel zu Bio-Palmöl haben wir im Jahr 2004 vorgenommen. Jedoch hatten wir nicht die erwünschte Transparenz und Kontrolle über die sozialen und ökologischen Auswirkungen unseres Palmöls. So starteten wir im Jahr 2007 unser eigenes Bio- und Fair Trade Palmölprojekt in Ghana. Dieses deckt inzwischen unseren gesamten Palmölbedarf ab und beliefert außerdem eine wachsende Zahl von Unternehmen, die unsere Vision teilen, wie z.B. die deutschen Firmen Rapunzel und GEPA.

Das Projekt wird von unserer ghanaischen Tochtergesellschaft Serendipalm Co. Ltd betrieben. Wir kaufen Palmfrüchte von über 500 kleinen Familienbetrieben in Ghanas „Eastern Region“, nahe der Stadt Asuom. Die Felder haben eine Durchschnittsgröße von 2-3 Hektar und sind umgeben von Feldern mit Kakao, Zitrusfrüchten und Kakao. Dies erlaubt Artenvielfalt und vermeidet Monokulturen. Es gibt keine Rodungen für neue Anbauflächen – und keine Vertreibung von Primaten oder Gemeinden. Stattdessen versorgt

Serendipalm die Bauern mit Setzlingen von produktiven, angepasste Sorten, die höhere Erträge auf gleicher Fläche erzielen. Sie erhalten faire Preise für die Palmfrüchte, Schulungen zum ökologischen Landbau und werden mit den Bio-Rückständen aus der Produktion  versorgt, die sie als Dünger verwenden können. All dies erhöht die Fruchtbarkeit des Bodens und damit die Produktivität und Profitabilität ihrer Betriebe. Unsere Ölmühle beschäftigt inzwischen mehr als 250 Mitarbeiter, in erster Linie ungelernte Frauen. Sie profitieren von Arbeitsbedingungen, einer Vergütung und Sozialleistungen, die in dieser Branche selten sind – insbesondere in einer Region, die seiner wachsenden ländlichen Bevölkerung nur wenige verlässliche Arbeitsplätze zu bieten hat. Das Projekt wird durch ein Team von jungen Fachleuten geleitet: Agraringenieuren, Buchhaltern, Ingenieuren, die aus der Stadt kommen, aber Asuom zu ihrer Heimat gemacht haben. Das Dr. Bronner’s Special Operations Team unterstützt den Betrieb tatkräftig in allen Bereichen und ist regelmäßig vor Ort.

Auch dieses Projekt setzt die Fair Trade Prämie gezielt für wichtige kommunale Entwicklungsprojekte ein: mehrere Tiefbrunnen für die Versorgung mit sauberem Wasser, dem Aufbau eines Geburtenstation im lokalen Krankenhaus, den Neubau einer offenen Markthalle und öffentlichen Sanitäranlagen. Zunehmend arbeitet Serendipalm mit lokalen Jugendgruppen, denen sie Materialien zur Verbesserung ihres Lebensumfeld zur Verfügung stellen, etwa zum Streichen ihrer Schulen oder zur Reparatur von Straßenbeleuchtung und Straßengräben. Diese Fair Trade-Projekte, die von einem Ausschuss nach einem komplexen Verfahren ausgewählt werden, sind eine große Chance für eine gezielte und selbstständige Entwicklung der Gemeinden, für die es sonst keine Mittel gäbe.

Nach zehn Jahren Aufbau und Entwicklungsarbeit ist Serendipalm heute weltweit ein respektiertes Beispiel für die ländliche Entwicklung durch fairen Handel. Und da viele unserer Palmbauern auch Kakao anbauen, vollziehen mehrere hundert von ihnen inzwischen die Umstellung auf Bio-Kakao. Das erlaubt uns, das Projekt und seinen Einfluss in den kommenden Jahren wachsen zu lassen.

Schau Dir das Video an und erfahre noch mehr unter www.serendipalm.de

Olivenöl – Palästina und Israel

Olivenöl aus dem „Heiligen Land“

Aufgrund der Familiengeschichte von Dr. Bronner´s lag es uns am Herzen, unser Olivenöl von einer sozial engagierten Quelle im „Heiligen Land“ zu beziehen. Seit 2006 arbeiten wir mit Canaan Fair Trade, einem von Palästinensern gegründeten Projekt zur Herstellung von fair gehandeltem Olivenöl zusammen. Die Firma hat ihr Hauptquartier in der Nähe von Jenin im Westjordanland, arbeitet eng mit der Palestine Fair Trade Association (PFTA) zusammen und kauft inzwischen Öl von 1.350 Kleinbauern in der Gegend um Jenin im Westjordanland. Fast alle Bauern produzieren neben Olivenöl noch weitere landwirtschaftliche Produkte, wie zum Beispiel Tomaten, Weizen, Mandeln, Basilikum und Zitronen. Seit 2007 beziehen wir über 90 Prozent unseres Olivenöls von Canaan. Das Projekt sieht es als seine Aufgabe, palästinensischen Kleinbauern durch einen profitableren Olivenanbau eine Zukunft zu bieten und sich in anderen sozialen und kulturellen Bereichen zu engagieren. Canaan hofft, durch die wirtschaftliche Stärkung langfristig die Grundlage für eine friedliche Koexistenz mit Israel zu schaffen.

Zunächst unterstützte Dr. Bronner’s das Projekt bei der Finanzierung der Bio- und Fair Trade Zertifizierung durch IMO. Dies erlaubte Canaan Zugang zu High-End-Märkten in Europa und den USA. Unsere Zusammenarbeit bei Förderprojekten ermöglichte Canaan mit der Zeit, in Ölpressen, Lagertanks und eine Abfüllanlage zu investieren.

Heute ist Canaan der wichtigste Exporteur von palästinensischem Olivenöl und investiert zudem in die Produktion von anderen Produkten: getrocknete Tomaten, Couscous, Brotaufstriche, Mandeln und Freekeh, einem über Feuer geröstetem grünem Weizen – mit dem Ziel, der lokalen Landwirtschaft bei der Diversifizierung zu helfen. Das von Canaan gegründete Center for Organic Research and Extension unterstützt Landwirte beim Umstieg auf Biolandwirtschaft für eine wachsende Zahl von Produkten. Die Integration der artgerechten Haltung von Schafen auf Olivenfeldern als Teil einer „regenerativen Landwirtschaft“ gehört mit dazu.

Da das palästinensische Olivenöl mit subventioniertem Olivenöl aus EU-Ländern konkurriert, war die Ölproduktion in der Vergangenheit für die Kleinbauern und die lokale Wirtschaft wenig lukrativ. Doch jetzt erhalten Olivenbauern einen kostendeckenden Mindestpreis und eine kombinierte Bio- und Fair Trade Prämie von 25 Prozent.

Canaan hat seit seiner Gründung eine Vielzahl von Fair Trade Projekten ins Leben gerufen. Im Jahr 2015 wurden beispielsweise insgesamt mehr als 470.000 Dollar in die finanzielle Unterstützung von Schulen, Krankenhäusern oder Gemeinschaftszentren investiert. Auch die Bereitstellung von landwirtschaftlichen Gerätschaften für die Bauern, welche die Qualität und Produktivität ihrer Betriebe verbessern, ist ein wichtiger Aspekt von Canaans Engagement.

Der Ölzweig ist traditionelles Symbol des Friedens. Wir möchten in diesem Sinne handeln und beziehen daher, wenn auch zu einem geringeren Teil, Olivenöl aus Israel. Unser wichtigster israelischer Lieferant ist Sindyanna, ein Fair Trade Projekt bei Nazareth, das von israelischen Frauen gegründet wurde und heute in Zusammenarbeit mit palästinensischen Arbeitern und Bauern betrieben wird. Zusätzlich beziehen wir eine kleine Menge an Bio-Olivenöl vom israelischen Familienbetrieb Strauss.

Die Lösung des jahrzehntealten Konfliktes zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn erfordert mehr, als fairer Handel leisten kann. Doch hat unser Engagement im Westjordanland erheblich zur Motivation von zahlreichen Bauern und ihren Familien und zur Entwicklung der Region beigetragen. Vor allem hat es viele zwischenmenschliche Beziehungen zu der palästinensischen Bevölkerung geschaffen, die von der Außenwelt weitgehend abgeschlossen ist.

Schau Dir das Video “Organic and Fair Trade Olive Oil from the Holy Land” an.

Schau Dir das Video an.

Minzöl – Indien

Pavitramenthe: Umsetzung der regenerativen Landwirtschaft

Minzöle sind unsere am häufigsten verwendeten ätherischen Öle. Ihre kühlenden Eigenschaften machen unsere Pfefferminzseifen und All-One-Zahnpasta so erfrischend und verleihen unserer Pfefferminzseife das berühmte Kribbeln!

Dr. Bronner verwendet eine Ölmischung aus zwei Minzarten, Pfefferminze (Mentha Piperita) und Ackerminze (Mentha Arvensis). Seit 2004 wurden beide Arten für uns in Kleinbauernprojekten im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, rund 400 km östlich von Delhi, angebaut. Das ursprüngliche Projekt wurde von unserer Partnerfirma Earthoil in Großbritannien betrieben, gefolgt von unserer Schwesterfirma Serendimenthe im Jahr 2013. Als wir jedoch im Jahr 2015 Kenntnis von finanziellen Unregelmäßigkeiten erlangten, beschlossen wir, das Unternehmen zu schließen und vier unserer Mitarbeiter — begabte, motivierte und zuverlässige Agraringenieure — die Möglichkeit zu bieten, ein eigenes Unternehmen aufzubauen.

An dem Projekt sind inzwischen über 1.200 Kleinbauern beteiligt, die ihre Betriebe auf biologische Praktiken und Zertifizierungen umgestellt haben. Ihre kleinen Felder, in der Regel weniger als 2 acres (0,81 Hektar), werden im Wechsel mit 2 oder 3 verschiedenen Kulturen pro Jahr bewirtschaftet. Durch jahrzehntelangen intensiven Anbau, einschließlich chemischer Düngemittel und häufigem Pflügen, ist der schlammige / lehmige Boden erschöpft und enthält wenig organische Substanz (Humus). Um den Landwirten beim Wiederaufbau ihrer Böden zu helfen und letztere produktiver und belastbarer zu machen, hat Dr. Bronner’s 2017 ein umfassendes Projekt zur „Bodenregeneration“ initiiert. Mit finanzieller Unterstützung der deutschen Hilfsorganisation GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) haben wir einen Kompostwender gekauft, der schließlich rund 10.000 Tonnen Kompost aus verschiedenen landwirtschaftlichen Abfällen produzieren wird. Der Kompost wird subventioniert an die Landwirte verkauft, die durch den Verkauf von Emissionsgutschriften unterstützt wird. Die Landwirte werden auch durch Schulungen, Geräte und Saatgutversorgungen unterstützt, mit dem Übergang zur konservierenden Bodenbearbeitung und dem Anbau von Deckfrüchten und stickstofffixierenden Hülsenfrüchten wie Bohnen und Linsen zum Verkauf in der EU. Ein umfangreiches Neupflanzungsprogramm für Obstbäume, Schattenbäume und andere nützliche Bäume wie Neem (Niembaum), eine Quelle für natürliche Pestizide, ist ebenfalls im Gange.

Seit seiner Gründung im Jahr 2015 hat das Projekt auch große Fortschritte in der Gemeindeentwicklung gemacht. Neben landwirtschaftlichen Projekten wie Wurmkompost-Gruben hat Pavitramenthe medizinische Camps, den Bau von häuslichen Toiletten und die Verteilung von Wasserkühlern für Trinkwasser ermöglicht und finanziert. Diese Projekte wurden mit der Fair Trade-Prämie von Dr. Bronner’s, dem Hauptabnehmer des Projekts für Bio-Minzöl, bezahlt.

Ein weiteres Projekt zielt auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Einkommensmöglichkeiten für Frauen ab. Viele Frauen in Bareilly und den umliegenden Gemeinden stellen Saris (traditionelles indisches Kleid) für den nationalen und internationalen Markt her. Das Projekt arbeitet mit Handwerkerinnen zusammen, um ihre Arbeitsbedingungen durch bessere Werkzeuge und Beleuchtung zu verbessern. Diese Art der Kompetenzentwicklung sowie ein umfangreiches Kapazitätsaufbauprogramm für Landwirte zur Vermittlung von regenerativen Bio-Techniken sind ein zentrales Element des von der GIZ finanzierten Gesamtprogramms zur Regenerierung.

Palmkernöl – Ecuador

Natural Habitats: nachhaltiges Palmkernöl aus Ecuador

Da wir derzeit noch nicht genügend fair gehandeltes Kokosöl für Kosmetikzwecke produzieren können und es nicht kommerziell verfügbar ist, ersetzen wir es teilweise durch Fair Trade und Bio-Palmkernöl. Seine Fettsäurezusammensetzung ist dem des Kokosöls sehr ähnlich sofern das Palmöl unter nachhaltigen und fairen Bedingungen produziert wird.

Wir beziehen unser Palmkernöl von unserem Partner Natural Habitats, der in Ecuador eine Palmverarbeitung betreibt und seine Palmfrüchte von regionalen Kleinbauern bezieht. Wie in Ghana gibt es hier keine Rodung von Primärwald und keine großen Monokulturen. Stattdessen arbeiten viele Farmen mit Mischkulturen und bauen beispielsweise auch Kakao an.

Das Projekt ist Fair for Life zertifiziert und unterstützt den nachhaltigen und profitablen Anbau von Ölpalmen. Außerdem wissen wir: die Arbeitsbedingungen und der Gemeinschaftsgeist in der Ölmühle sind vorbildlich.

Auch bei Natural Habitats werden zahlreiche Projekte durch die Zahlung einer Fair Trade Prämie finanziert. So werden Krankenhäuser gebaut und ausgestattet, die lokale Infrastruktur durch den Bau von Brücken und Wasserleitungen verbessert oder Sportprogramme für Dorfkinder ins Leben gerufen. Auch Schulen und Jugendgruppen werden finanziell unterstützt.

Rohrzucker – Brasilien

Native Green Cane: Ein regenerativer Weg, um Zuckerrohr anzubauen!

Fair Trade Bio-Rohrzucker verleiht unseren Bio Sugar Soaps (Pumpseifen) ihre reiche Karamellfarbe und einen süßen Duft und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit. Wir beziehen unseren Zucker aus dem Native Green Cane-Projekt in Brasilien, einem der größten nachhaltigen landwirtschaftlichen Projekte der Welt.
Die Zuckerrohrfelder werden unter Einhaltung strenger biologischer Standards grün geschnitten und nicht verbrannt oder mit Herbiziden oder synthetischen Düngemitteln behandelt. Native bietet seinen Mitarbeitern sichere Arbeitsbedingungen und Gesundheitsfürsorge, während sie den Mitarbeitern einen angemessenen Preis für ihre Ernte zahlt.

 

Bio Sugar Soap

Fair Trade Bio-Rohrzucker hält die Haut feucht und pflegt sie, verleiht unseren Bio Sugar Soaps ihre Karamellfarbe und ihr Aroma.

Zum Produkt